Interaktiver Kirchenführer

Katholische Kirche St. Bonifaz
Bad Windsheim

Entdecken Sie unsere Kirche

Hören Sie die Information als Audio in gesprochener Sprache.

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Station: Vor der Kirche

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Station: Im Eingang

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Station: Unter der Empore

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Staton 3: Der Hochaltar

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Station 4: Der Kreuzweg

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Station 5: Der Marienaltar

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Station 6: Der Herz-Jesu-Altar

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Station 7: Das Deckengemälde

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Station 8: Luca Giordano

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Station 9: Taufstein - Ambo - Altar

Hinweis:

Am Computer:
Wenn Sie über die Zahlen mit der Maus gehen kommen kurze Infos zu den Stationen. Bei Klick gelangen Sie zu den Informationen.

Mit dem Tablett oder Smartphone:
Einmal mit dem Finger tippen zeigt kurze Infos, dann nochmal tippen bringt Sie zu den Informationen.

Station 0:

Vor der Kirche

Beschreibung

Herzlich willkommen lieber Besucher, herzlich willkommen liebe Besucherin.

Sie stehen gerade vor der St. Bonifaz Kirche. Hier feiern seit 1939 Katholikinnen und Katholiken aus Bad Windsheim, den umliegenden Orten und darüber hinaus Gottesdienst.

Über der schweren hölzernen Eingangstür grüßt Sie St. Bonifatius. Er hat in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung mit großem Erfolg in Tauberbischofsheim, Kitzingen und Ochsenfurt gepredigt.

Treten Sie ein und entdecken Sie diese Kirche für sich.

Station 1:

Im Eingang

Beschreibung

Schön, dass Sie hereingekommen sind!

Von hier aus können Sie sich auf den Weg machen und unsere Kirche mit Hilfe von kurzen gesprochenen Impulsen entdecken.

Hier im Eingangsbereich finden Sie dazu ein Übersichtsblatt mit einem Plan der Kirche. Auf dem Plan stellen wir Ihnen die einzelnen Stationen dieses Kirchenführers mit Bild und QR-Code vor. Scannen Sie diesen Code mit Ihrem Smartphone, dann finden Sie zu jeder Station eine kurze Erklärung in gesprochener und geschriebener Form. Ihren Rundgang starten Sie am besten an der Übersichtsstation unter der Empore. Anschließend bestimmen Sie in welcher Reihenfolge Sie zu den einzelnen Stationen gehen.

Ach ja: Wenn Sie wissen wollen wann hier Gottesdienst gefeiert wird: Sie finden hier im Eingang auch eine Übersicht mit unseren aktuelle Gottesdiensten.

Station 2:

Unter der Empore

Beschreibung

Hier unter der Empore haben Sie einen guten Blick in die gesamte Kirche.

Als diese Kirche 1938 gebaut wurde, gab es von staatlichen Stellen eine klare Vorgabe: der Bau soll so wenig wie möglich an Stahl und Beton verbrauchen. (Der war zu diesem Zeitpunkt schon für andere Zwecke verplant.)

So entstand diese Kirche als einfacher Hallenbau ohne Turm, nur mit Glockenreiter.

Das, was sie in ihr heute an Bildern sehen, hat der Münchner Maler Richard Holzner 1942 bis 1947 geschaffen. Holzner war in seiner Zeit ein moderner Künstler, der einige Kirchen von Bayern bis ins Saarland gestaltet hat. Er starb 1958 im Alter von 75 Jahren. Sein Glasfenster im Münchner Liebfrauendom hat leider den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden.

Die Gestaltung des Altarraums mit Taufstein, Lesepult und Altar geht auf die Renovierung der Kirche im Jahr 2011/12 zurück.

Lassen Sie diese Kirche auf sich wirken. Was macht sie neugierig? Wo würden sie jetzt gerne in hingehen?

Station 3:

Der Hochaltar

Beschreibung

Sie stehen vor dem Hochaltar.

Er wurde 1944 fertiggestellt. Auch hier hat Richard Holzner die Bilder gemalt. Der geöffnete Altar zeigt in der Mitte den heiligen Bonifatius, einen Stammesfürsten taufend. Tiere und Menschen geraten darüber im regen Austausch. Die rechte Tafel zeigt den heiligen Kilian, predigend auf einem Feld. Interessant ist der Blick auf die Stadt im Hintergrund. Ihre drei Türme entsprechen in Form und Anordnung dem Blick auf die Windsheimer Altstadt mit Kilianskirche und Rathaus, so wie sie von Osten her zu sehen sind. Die linke Tafel schließlich zeigt den heiligen Burkard bei der Messe. Auch hier lohnt der Blick auf den Hintergrund: Die abgebildete Burg zeigt Ähnlichkeiten mit der Burg Hoheneck von Westen gesehen.

„Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie!“:  Richard Holzner lässt keinen Zweifel daran, dass dieser Auftrag Jesu hier und an diesen Ort erfüllt werden soll. Die sogenannten „Frankenapostel“ sollen dabei mit ihrem Tun als Vorbild dienen.

Station 4:

Der Kreuzweg

Beschreibung

Die Bilder zum Kreuzweg in St. Bonifaz wurde 1942 von Richard Holzner erworben. Erzählt wird in 14 Stationen der Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus über seine Kreuzigung bis hin zur Beisetzung.

Sie finden die Stationen eins bis sieben auf dieser Seite der Kirche in der Reihenfolge von vorn nach hinten und die Stationen acht bis vierzehn auf der Straßenseite in der Reihenfolge vom Eingang aus nach vorne.

Das Besondere an diesen Bildern: Holzner verwendet stichwortartige Titel um das abgebildete Geschehen zu verdeutlichen. Lassen Sie sich von den Bildern und ihren Titeln überraschen.

Wenn Sie die traditionellen Titel der 14 Kreuzweg Stationen dazu vergleichen wollen: Sie finden Sie im katholischen Gesangbuch Gotteslob unter der Nummer 683.

Station 5:

Der Marienaltar

Beschreibung

1944 schuf Richard Holzner die Bilder zum Marienaltar. Von links unten nach links oben gestaltete er die Geheimnisse des sogenannten „freudenreichen Rosenkranz“: Jesus wurde vom heiligen Geist empfangen, in Bethlehem geboren, als kleines Kind in den Tempel gebracht und als Zwölfjähriger im Gespräch im Tempel gefunden.

Oben sind von links nach rechts die Geheimnisse des „schmerzhaften Rosenkranz“ dargestellt. Sie zeigen, wie Jesus im Garten Getsemani beim Gebet Blut geschwitzt hat, wie er vor seiner Kreuzigung gegeißelt und mit Dornen gekrönt wurde, wie er das Kreuz getragen hat und schließlich gekreuzigt wurde.

Von oben rechts nach unten rechts sind die Geheimnisse des „glorreichen Rosenkranz“ dargestellt: Dass Jesus von den Toten auferstand, dass er in den Himmel aufgefahren ist, den Heiligen Geist gesandt hat und dass Maria in den Himmel aufgenommen und dort gekrönt wurde.

Wie ein großer Rosenkranz umrahmen die Miniaturen die Marienstatue. Sie laden ein, mit Hilfe eines immer wiederkehrenden Marien Gebets wichtige Stationen im Leben Jesu zu betrachten.

Bei der Renovierung 2011/12 wurde hier der Altartisch entfernt. Die Marienstatue wurde auf einer Stele platziert, an der jetzt auch das Buch mit den aktuellen Lesungen von Tag zu finden ist.

Kommen Sie näher und riskieren Sie einen Blick auf die Miniaturen aus dem Leben von Jesus und Maria oder auch auf die Lesung des Tages.

Station 6:

Der Herz-Jesu-Altar

Beschreibung

Als der Herz Jesu Altar 1938/39 gebaut wurde, war die Herz-Jesu-Verehrung – wie das Rosenkranzgebet – eines DER Kennzeichen katholischer Frömmigkeit. Das „Gebetsapostolat vom heiligsten Herzen Jesu Jesu“ zählte zu dieser Zeit allein in Deutschland rund eine halbe Millionen Mitglieder und Papst Pius XI. hatte gerade die Herz Jesu Frömmigkeit als „gutes Mittel gegen die Krisen der Welt und besonders gegen die moderne Gottlosigkeit empfohlen.“

So entstand die Herz-Jesu Figur wie wir sie heute hier sehen.

Ein auferstandener Christus kommt mit ausgebreiteten Armen auf den Betrachter und die Betrachterin zu. Das Herz Jesu ist dabei offen zu sehen; allerdings nicht an der anatomisch korrekten Stellen und auch nicht anatomisch korrekt nachgebildet. Beides Hinweise darauf,  dass „Herz“ hier nicht anatomisch gemeint ist, sondern symbolisch. Jesus hat ein Herz für die Menschen. In seinem Leben und Wirken ist die Liebe Gottes zu den Menschen sichtbar geworden.

Bei der Renovierung der St. Bonifaz Kirche 2011/12 wurde der Herz-Jesu-Altar abgebaut. Wie die Marien-Figur wurde die Herz-Jesu-Statue auf einen Steinsockel platziert und zeigt sich jetzt vor himmlisch goldenem Hintergrund. Auch ist jetzt hier der Ort, an den Betende ihre Anliegen in ein Fürbittbuch schreiben und im Gebet eine Kerze entzünden können. Hier kann in besonderer Weise deutlich werden: Wir Menschen liegen Gott am Herzen. Ich darf mich Gottes Liebe anvertrauen. Die, die mir am Herzen liegen, kann ich Gott ans Herz legen.

Möchten Sie auch etwas im Gebiet vor Gott bringen? Hier ist Gelegenheit dazu.

Station 7:

Das Deckengemälde

Beschreibung

Ein Skelett mit einer Sense und ein Mann mit dem Drachenflügeln: Was sonst gute Zutaten für eine Geisterbahn sind, findet sich in Sankt Bonifaz im Deckengemälde. Dass es so kam wurde 1946 in einer Pfarrversammlung beschlossen. Richard Holzner aus München wurde der Auftrag erteilt, die Decke nach den Versen 12 und 13 aus dem 20. Kapitel der Offenbarung des Johannes zu gestalten.

Dort heißt es:

Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; und ein anderes Buch, das Buch des Lebens, wurde geöffnet. Die Toten wurden gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war, nach ihren Taten. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Taten.

Ein ungewöhnlicher Text, auch ein düsterer Text. Er wurde geschrieben als Teil eines Trostbuchs für Christen angesichts von Verfolgung und Fragen die keine Antwort finden.

Als das Deckengemälde Pfingsten 1947 fertiggestellt wurde, konnten sich vielen noch gut an Berichte über Bombenangriffe erinnern, wie den auf Würzburg im März 1945: viele Menschen wurden dort bis zur Unkenntlichkeit verbrannt oder konnten unter den Trümmern ihrer Häuser gar nicht mehr gefunden werden. Auch wussten viele von Bekannten oder Verwandten, die im Krieg getötet worden waren, ohne dass klar war, wo genau sich geblieben sind.

„Niemand ist bei Gott einfach so verschwunden. Niemand ist bei ihm vergessen.“ Das ist die tröstliche Botschaft dieses Deckenbildes. Aber bei Gott ist eben auch kein Tat und keine Un-Tat vergessen. Selbst wer sich hier der Gerechtigkeit und entzieht, Gottes Gerechtigkeit kann sich niemand entziehen. So düster der Text heute auch klingen mag: Für die Menschen 1 ½ Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, kann er sicher auch trostreich gewesen sein.

Es lohnt sich, wenn Sie sich zur Betrachtung des Bildes in eine unserer Kirchenbänke legen. Lassen Sie den Blick durch das Gemälde wandern. Entdecken Sie das Buch, auf dem mit goldenen Buchstaben „Liber vitae“ steht? Wer steigt auf? Und wer steigt ab? Achten Sie auf Haltung, Statur und Haarschnitt von Christus, dem Richter. Es kann gut sein, dass Sie sie hier in dieser Kirche noch einmal entdecken.

Station 8:

Luca Giordano 

Beschreibung

„Aufräumen kann sich lohnen!“ – so kann die jüngste Geschichte des Bildes von Luca Giordano überschrieben werden, vor dem Sie jetzt stehen.

Anfang der 1880er Jahre könnte es durch eine Schenkung nach Windsheim gekommen sein, bis 2016 lag es aber großenteils unbeachtet in einer Abstellkammer in der St. Bonifaz-Kirche.

Erst als durch diese Abstellkammer neue elektrische Leitungen gezogen werden sollten, wurde um- und auch aufgeräumt. So kam das Bild wieder zum Vorschein.

Wenn Sie an einer genaueren Beschreibung des Bildes oder an Angaben zum Maler interessiert sind: Sie finden beides als gedrucktes Heft „Luca Giordano: Jesus fällt unter dem Kreuz“ rechts neben dem Bild – oder sie folgen dem Link auf dieser Seite.

Ach ja: Und vielleicht denken Sie an dieses Bild, wenn Sie das nächste Mal vor einem Raum stehen, der aufgeräumt werden will, in dem sich aber die Dinge der letzten Jahre stapeln.

Station 9:

Taufstein – Ambo – Altar

Beschreibung

Als die St. Bonifaz-Kirche 1947 fertig gestellt wurde, fehlten der Taufstein, das Lesepult (Ambo) und der heutige Altar.

Mit der Liturgiereform Ende der 1960er-Jahre kamen ein schwerer Holztisch als Altar und ein leichtes Lesepult in die Kirche. Ein Taufstein fehlte weiterhin.

Erst mit der Renovierung 2011/12 änderte sich das.
Der Entwurf von Rudolph Kurz aus Ellwangen sah vor, dass die erste Bankreihe auf beiden Seiten der Kirche entfernt wurde. In dem so entstandenen Platz wurde vor dem Marienaltar der Taufstein in hellem Juramarmor gebaut.
Ein festes Lesepult wurde ebenfalls geschaffen.
Es fand seinen Platz gegenüber der Kanzel als fester Ort der Verkündigung des Wortes Gottes. Schließlich entstand der Altar neu als Mittelpunkt der Kirche; ebenfalls in hellem Juramarmor. Durch seine leicht ausschwingende Form wirkt der Altar leicht und fast durchsichtig.
Vor dem Altar, in einer kleiner Stele mit goldenem Deckel, erhielt das „Reliquiengrab“ seinen neue, eigenen Platz.

Der Brauch, im Altar eine Reliquie zu „begraben“, geht auf die Tradition der ersten Christen zurück. Sie haben in den Katakomben, gewissermaßen über den Gräbern, ihre Gottesdienste gefeiert. Ganz wörtlich handelt es sich bei „Reliquien“ um „Überbleibsel“ oder Überreste religiöser Persönlichkeiten. Das können winzige Körperteile, aber auch Stücke der Kleidung oder eines Gebrauchsgegenstand sein, mit dem der/die Heilige in Berührung gekommen ist. Wichtig ist dabei, dass deutlich wird: Christen sind durch die Feier des Gottesdienstes nicht nur heute mit einander verbunden, sondern auch durch die Zeit hindurch mit allen die jemals im Gedenken an Jesus Gottesdienst gefeiert haben.

Wenn sie sich an den Taufstein stellen und über das Lesepult zum Altar sehen, geht Ihr Blick ganz von selbst über einen ganzen Lebensbogen: Von der Taufe, am Beginn des Lebens, über das Hören und immer weitere Verstehen des Wortes Gottes hin zur Feier der Gemeinschaft mit Jesus im letzten Abendmahl. Und dann geht der Blick weiter, hin zum Kreuz als Zeichen für das Lebensende und die Hoffnung auf die Auferstehung.

Telefon

09841  2129

Zeiten

Mo – So
9.30 – 17.00 Uhr

 

Ansprechpartner

Ludger Mennes
Pastoralreferent

 

E-Mail

ssb.oberer-aischgrund@erzbistum-bamberg.de

Adresse

Metzgergasse 53
91438 Bad Windsheim